Marco A. Der Altinger

Ich bin 1978 in Landshut geboren und dort mit meiner zwei Jahre jüngeren Schwester in recht einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Vater und Mutter waren beide berufstätig, schon als kleiner Bub war ich deshalb ganztägig in einem Kindergarten untergebracht. Bereits in jungen Jahren musste ich viele Dinge selbstständig organisieren und erledigen. Zudem haben meine Eltern mich sehr streng erzogen.

Ich absolvierte erfolgreich die Knabenrealschule Landshut.

Mein Berufswunsch, Polizist zu werden, erfüllte sich zunächst nicht. Ich musste erst einmal mit einem Platz auf der Warteliste vorlieb nehmen. Also begann ich eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann. Ich hätte die Ausbildung beendet wenn da, wäre nicht nach etwa einem Jahr ein Brief von der Polizei gekommen, mit dem Angebot, jetzt die Polizeiausbildung beginnen zu können. Also zog ich im Alter von 17 Jahren in die Polizeikaserne nach Eichstätt, wo mich alles andere als ein Zuckerschlecken erwartete, stattdessen zunächst militärischer Drill in einer klaren Hierarchie. Bisweilen schon ernüchternd, gleichzeitig aber eine gute Schule, sich in Genügsamkeit, Bescheidenheit und Disziplin zu üben und sein Durchhaltevermögen zu stärken.

Profitieren konnte ich während des Polizeidienstes von meinem ausgeprägten Interesse am Sport. Bereits seit meinem fünften Lebensjahr betrieb ich Karate, parallel dazu auch andere Sportarten, etwa Schwimmen, Leichtathletik und Handball. Zum Karate hatte mich mein Vater, selbst Karateka, gebracht. Besser gesagt, er hat von mir schlicht erwartet, dass ich diesen – „seinen“ – Sport ausübte. Ich musste mit ins Dojo, ob ich wollte oder nicht. Mit Beginn der Ausbildung zum Polizeidienst gab ich schließlich Karate auf und verlegte mich auf Ju-jutsu.

Doch wie sich zeigen sollte, war das Kapitel Karate damit nicht abgeschlossen. Anfang 2000 brachte mich mein Vater auf den Gedanken, ob man Ausbildung und Übung des Karate nicht professionalisieren und damit sein Geld verdienen könnte. Eine interessante Geschäftsidee fand ich. Klar war mir jedoch – sollte ich wieder ins Karate einsteigen –, dass ich Karate als Kampfkunstsport völlig neu strukturieren musste. Denn klar war auch, dass Karate – würde es in einem zeitgemäßen, attraktiven Umfeld präsentiert und angeboten – eine wunderbare Sportart sein konnte. Zumal für Kinder, aber auch für Erwachsene, schult doch Karate nicht nur Konzentration, körperliche Koordination und Motorik, sondern vermittelt auch Werte wie Höflichkeit, Respekt, Pünktlichkeit und Disziplin. Also legten mein Vater und ich los. Zunächst suchte ich Kontakt zu Sport- und Tanzlehrern, mit denen ich ein kindergerechtes Konzept für Karate entwickelte. Und ich begann erste Karateschulen zu gründen. Wohlgemerkt, das alles neben meiner Tätigkeit im Polizeidienst. Bald jedoch zeigte sich, dass sich beides nicht miteinander vereinbaren ließ.

Nach einiger Zeit sagte ich mir: „Mensch, du hast es doch selbst in der Hand, verändere dein Leben, mach was Neues.“

Dieser Gedanke war Ansporn für mich, mit noch mehr Energie den Aufbau unserer Schulen und unseres Karatesystems voranzutreiben, ich studierte parallel dazu noch Sport und absolvierte eine Fitnesstrainerausbildung – der erste Schritt in die Selbstständigkeit. Mit Erfolg, denn unser Konzept ging auf. 2006 entschied ich mich schließlich für die Selbstständigkeit und quittierte den Dienst bei der Polizei. Das kostete natürlich einiges an Mut und mir ist noch gut erinnerlich, wie mein Großvater darauf reagierte. „Bua”, sagte er mir kopfschüttelnd, „wie kannst Du den Beamtenjob einfach wegschmeißen, das geht doch nicht“.

Doch es ging und ich bereue meine Entscheidung bis heute nicht. Wenngleich der Start in die Selbstständigkeit alles andere als einfach war. Während der Aufbauphase unterrichtete ich vormittags an öffentlichen Schulen und nachmittags in unseren Karateschulen. Und wenn ich nicht unterrichtete war Büroarbeit und Mitgliederverwaltung oder Fortbildung angesagt. Wieder war Disziplin und Durchhaltevermögen gefragt, Werte, die aus meiner Sicht heutzutage immer seltener gelebt werden. Als dann die Karateschulen einigermaßen liefen, trennten sich leider die Wege meines Vaters und mir.

Seither führe ich das Unternehmen alleine und habe mich ganz auf die Karateschulen konzentriert, die ich in den vorausgegangenen Jahren als eine reine Kinder Karateschule spezialisiert habe. Inzwischen sind wir mit 30 Mitarbeitern – darunter auch unsere Auszubildenden – in dieser Sparte erfolgreiche Profis und arbeiten zielstrebig daran, im Kinder Karate in Deutschland im professionellen Anbieterbereich unsere Spitzenposition zu halten und weiter auszubauen.

Neben meiner unternehmerischen Tätigkeit gilt mein besonderes Engagement seit langem dem Ehrenamt. Unsere Gemeinde ist reich an ehrenamtlichen Tätigkeiten. Das ist ein Zeichen guten Zusammenlebens und sozialem Miteinander. Ich befürworte eine breite Unterstützung unserer Vereine, Verbände, Clubs und natürlich den Ehrenamtlichen der Rettungskräfte.

Anfang 2017 dann, wurde ich zum Präsidenten des Bundesverbands „Werteorientierter Mittelstand Deutschland e.V.“ (WEMID) gewählt. Der Bundesverband steht für die Erhaltung und Entwicklung von Werten und Wertesystemen im deutschen Mittelstand und vergibt den Deutschen Wertepreis. Das Ehrenamt war und ist für mich ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Wichtige Impulse der Gesellschaft entstehen durch das freiwillige Engagement der vielen Ehrenamtlichen in ganz Deutschland. Ich bin froh und auch stolz viele Dinge angeschoben, verändert oder initiiert zu haben.

Aus Bewegung entsteht Fortschritt. Fortschritt hilft uns die liebgewonnenen Werte unserer Gemeinde langfristig und nachhaltig zu sichern.

Wer stehen bleibt, hat verloren.

Lebenslauf

  • Geboren am 9.11.78 im Krankenhaus Landshut. Aufgewachsen mit meiner zwei Jahre jüngeren Schwester in einer einfachen Arbeiterfamilie (Mutter Arbeiterin Röderstein Landshut gest.. 2004 im Alter von 47 Jahren - Vater Arbeiter in der BMW) im Hascherkeller/Landshut.
  • 10 Jahre Schule in Landshut mit Abschluss der Knabenrealschule Landshut und mittlerer Reife.
  • Anschließend Ausbildung beim Richter & Frenzel in Ergolding als Groß- und Außenhandelskaufmann.
  • Weiter dann zur Polizei und Ausbildung dort als Polizeivollzugsbeamter. Tätig dort von 1996-2006. Unter anderem in Eichstätt, München, Münchener-Flughafen und Landshut.
  • Anfang 2000 beginn der nebenberuflichen Selbständigkeit mit einem online Handel. Außerdem mit Hobby zum Beruf. Karate mach ich, seit ich 5 Jahre bin. 2004 Gründung von Karate Altinger. Aufbau erster Unterrichtsorte. Unter anderem in Ergoldsbach und Gündlkofen. 2006 Abschied vom Beamtentum und nur noch selbständig.
  • 2006 bereits über 30 Kinder Karate Unterrichtsorte in Bayern.
  • 2006-2009 Franchisenehmer von SUBWAY - eat fresh mit drei Restaurants (neben meinen Karateschulen)
  • Berufsbegleitendes Studium der Kinderpädagogik und als Fachsportlehrer Karate
  • Ab 2009 bis heute weiterer Auf- und Ausbau der Kinderkarateschulen.
    Aktuell über 40 Kinder Karate Unterrichtsorte in Bayern
    Mittlerweile sind wir eine anerkannte Bildungseinrichtung und seit vielen Jahren TÜV und ISO zertifiziert in Sachen Qualität.
  • 2009 über 120 Mitarbeiter beschäftigt. Heute sind es noch 30.
  • seit 2006 anerkannter Ausbildungsbetrieb für drei Berufe der IHK
  • 2013-2014 war ich Herausgeber eines Familienmagazins in Landshut
  • seit April 2016 Autor - Buch: Werte in unserer Zeit
  • Ehrenämter:
    - Fachbeirat der Technischen Hochschule Deggendorf -Senator der Wirtschaft -Verwaltungsrat BKK ProVita -Verwaltungsrat BKK Landesverband -Delegierter des Spitzenverbandes der Krankenkassen -Gesellschaftervertreter des BKK Dachverbands -stellv. Verwaltungsratsmitglied des MDK Bayern -Präsident des „Werteorientierten Mittelstands Deutschland e.V. (WEMID) mit über 100.000 angeschlossenen Betrieben und Führungskräften in Deutschland -FDP Ortsvorsitzender Bruckberg
  • Seit einigen Jahren lebe ich mit Frau Irena, der einjährigen Tochter Clara und dem Cavalier King Charles Spaniel Lenny in Unterlenghart. Ende Mai 2020 erwarten wir unser zweites Kind.
  • Hobby: Sport, Kulturreisen, Lesen, Politik
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